A GOLDEN STORY
Hallo, ich bin Katharina und mein Label heißt »golden spleen«.
In meinem früheren Leben arbeitete ich einige Jahre im Bereich Printmedien und Corporate Design als selbstständige Grafik-Designerin. Als ich feststellte, dass der hektische, größtenteils digitalisierte Arbeitsalltag, ganz und gar nicht meinem Naturell und meiner künstlerischen Herangehensweise entsprach, zog ich den Stecker und ging unplugged.
Eine einjährige Weltreise im Jahr 2009 brachte mir Klarheit und Inspiration. Zurück in Deutschland strandete ich in Berlin, wo ich seitdem mit Mann und Tochter lebe. Ich begann dort wieder mit meinen Händen zu arbeiten. Als ich damals das erste Mal mit Ton und Porzellan arbeitete, war ich dem Material sofort verfallen.
Seitdem entwerfe und fertige ich Schmuck aus Porzellan und moderne Gebrauchskeramik.
Natürliche Leichtigkeit und geometrische Strenge spannungsvoll zu vereinen, das ist es, was mich reizt. Ein lässiges Spiel von erfrischender Klarheit und grafischer Kraft.
ENTWURF
Zu Beginn fertige ich die Entwürfe für eine neue Kollektion per Hand mit Finelinern oder Wasserfarben an. Die Ideen dazu kommen mir auf Reisen, am Schreibtisch, in der Nacht.
FORMFINDUNG
Dann digitalisiere ich die Entwürfe und arbeite die Formen klarer heraus. Ich fertige lasergeschnittene Acrylmuster an, anhand derer ich die Ausgewogenheit der Formen prüfe und ihnen dann noch einen Feinschliff gebe.
FORMERSTELLUNG
Sind die Stücke für die Kollektion ausgewählt, folgt die Erstellung von Gipsformen. Dabei muss man beachten, dass das Porzellan noch schwindet, also durch dem Brand kleiner wird.
PIGMENTIERUNG DES PORZELLANS
Um auch mit farbigem Porzellan arbeiten zu können, verwende ich pulverisierte Farbpigmente, die ich in die weiße Porzellanmasse mische. Um die richtigen Farbnuancen zu erhalten, sind exaktes Abwiegen, viele Notizen und einige Testläufe nötig.
GIESSEN DER SCHMUCKTEILE
Sind die Gipsformen getrocknet und einsatzbereit, beginne ich, die einzelnen Schmuckstücke zu gießen. Das heißt, ich fülle flüssige Porzellanmasse in die Formen, die das Wasser aus der Masse ziehen. Das Porzellan trocknet und wird fester.
VERSÄUBERN UND HANDBOHREN
Die Stücke werden im lederharten Zustand aus den Formen gelöst und dann mit einem feinen Schwamm versäubert, scharfe Kanten runde ich ab. Ich bohre Löcher in die Elemente, damit ich sie nach dem Brennen zu Ketten und Ohrhängern zusammenfügen kann.
TROCKNEN DER STÜCKE
Nun müssen die Stücke ganz und gar trocknen, bevor sie in den Ofen kommen. Ich lege sie dazu auf Gipsplatten. Wenn sie getrocknet sind, erinnern sie an Kreide und sind noch sehr empfindlich und brüchig.
SCHRÜHBRAND
Die trockenen Porzellanelemente wandern nun in den ersten Brand. Im Keramikofen werden sie bei 900 Grad gebrannt. Diesen Brand nennt man Schrühbrand.
SCHLEIFEN
Nach dem ersten Brand sind die Porzellanstücke deutlich kleiner und unempfindlicher. Ich schleife die einzelnen Elemente noch einmal, um eine glatte perfekte Oberfläche zu erhalten.
BEDRUCKEN UND BEMALEN
Manche der Teile werden bedruckt oder bemalt. Während ich den Transferdruck auf den lederharten Stücken schon vor dem ersten Brand mache, kann ich jetzt die Stücke mit Unterglasurfarbe oder Unterglasurstiften bemalen.
GLASIEREN
Dann glasiere ich die einzelnen Schmuckelemente und verwende hierfür glänzende, transparente Glasur. Die Rückseite der Teile belasse ich matt und unglasiert.
VERARBEITUNG ZU SCHMUCK
Nun folgt der zweite Brand, der sogenannte Glatt- oder Glasurbrand bei 1250 Grad. Danach sind die Stücke soweit, um von mir zu Schmuckstücken verarbeitet zu werden.
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